Der Maibock

Mit dem Maibock genussvoll in die neue Jagdsaison

Der Frühling hat Einzug gehalten. Sattes Grün soweit das Auge reicht, duftende Blüten, zarte Wildkräuter und – endlich – das erste heimische Obst und Gemüse. Neben Spargel, Erdbeeren und Co. darf in der kreativen Frühlingsküche aber natürlich auch das bekömmliche Fleisch des Maibocks nicht fehlen. Zum Start in die neue Jagdsaison werden nun im Mai einjährige Stücke – der männliche Jahrling und die weibliche Schmalgeiß – bejagt. Und dieses erste Rehfleisch des Jahres ist ganz besonders zart und mild im Geschmack.

Wildbret zählt als echtes Naturprodukt zu den nährstoffreichsten Fleischarten und weist einen sehr geringen Fettgehalt von lediglich zwei bis drei Prozent auf. Aus diesem Grund sind Wildgerichte besonders leicht und gut verdaulich. Darüber hinaus ist es auch gar nicht allzu schwer, Wildbret in der eigenen Küche zu verarbeiten und als kulinarischen Frühlingsgruß gemeinsam mit saisonalem Gemüse oder auch Obst auf den Tisch zu bringen.

 

Tipps für den Einkauf von Wildbret
Wie bei anderen Fleischsorten auch sollte beim Einkauf von Wildbret immer auf die Regionalität geachtet werden. Hochwertiges Wildfleisch aus der Umgebung ist bei Partnern der Oberösterreichischen Jäger im Wildbrethandel, in gut sortierten Fleischhauerbetrieben sowie bei den örtlichen Jägern erhältlich. Der Einkauf vor Ort bei Jägergesellschaften ist in jedem Fall Wildbret aus dem Supermarkt oder gar aus dem Großhandel vorzuziehen, das oft sowohl aus dem Ausland, als auch aus der Gatterhaltung stammt und daher auch zu viel günstigeren Preisen angeboten wird.

 

Die Zubereitung des Maibocks in der Küche

Sabine Gründling beim Vorbereiten des Fleisches

 

Frisch zerlegtes Fleisch sollte immer die Möglichkeit haben, ein bis zwei Tage gut gekühlt zu rasten. Erst danach sollte es  verarbeitet oder vakuumverpackt und tiefgekühlt werden.

Tiefgekühltes  Rehfleisch sollte langsam auftauen dürfen. Legt man es in warmes Wasser oder in die Mikrowelle, verliert es viel von seiner Saftigkeit und vor allem an Geschmack.

Frisches Wildbret braucht übrigens nicht viele Gewürze. Aromatische Kräuter wie Rosmarin, Majoran oder Thymian, dazu etwas Pfeffer und Salz – das reicht völlig aus, um den milden Wildgeschmack in seiner Einzigartigkeit zu unterstreichen.

 

 

Rehfleisch kann in der Küche wie Rindfleisch verwendet und verarbeitet werden. Kurzgebraten, gedünstet, geschmort, aber auch roh als Tartar schmeckt das saftige, zarte Fleisch am besten. Dabei bietet sich Rehrücken vom Maibock nicht nur als Hauptgericht an, sondern auch als leichte Vorspeise, wie unser Rezepttipp eindrucksvoll beweist:

Sabine Gründling Gericht Maibock

Frühlingsteller: Duett vom Reh trifft Erdbeere und Frischkäse

Tartar:

1 ausgelöster Rehrücken, fein gehackt (NICHT faschiert)
Salz, Pfeffer, 1 EL Senf, 3 EL Olivenöl
1 EL Kapernbeeren, gehackt
1 Jungzwiebel, fein geschnitten
frischer Zitronenthymian zum Garnieren
Zubereitung:
Alle Zutaten miteinander vermengen und gut gewürzt im Kühlschrank ziehen lassen. Vor dem Servieren nochmals abschmecken.
Mit zwei Löffeln Nockerl formen und mit frischem Zitronenthymian anrichten.

 

Rehrücken kurz gebraten:

1 Rehrüc

ken, ausgelöst
frischer Rosmarin, Salz, Pfeffer, Olivenöl
1 Frischkäse (etwa 200 g, im Ganzen)
4 große Erdbeeren

Zubereitung:
Rehrücken putzen und mit Salz, Pfeffer und gehacktem Rosmarin einreiben, kurz ziehen lassen, dann in Olivenöl rundherum scharf anbraten. In eine Folie wickeln und im Backrohr bei 160°C circa 20 Minuten rasten lassen. Das Fleisch dünn aufschneiden und auf Teller fächerförmig auflegen.
Frischkäse und Erdbeeren fein schneiden und ebenfalls fächerförmig auflegen.
Mit Olivenöl beträufeln, frisch gemahlenen Pfeffer und Salz zugeben.

Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen.

Weitere Informationen zu Wildbret sowie köstliche Rezeptideen finden Sie unter www.ooeljv.at/jagd-in-ooe/wildbret-rezepte/

sowie auf unserem OÖ Jagd TV Kanal: https://www.youtube.com/playlist?list=PL6dLE8KvNStZpEFbvNfM0SplG4RXNwbhr

 

Keiner wars…

Eine kurze Wanderung, das Wetter genießen, auf andere Gedanken kommen – In Zeiten von Kontaktverboten und Home-Office zieht es die urbane Gesellschaft aufs Land und auf die Berge. Das alles ist nachvollziehbar und verständlich.

Das Verständnis fehlt mir aber, wenn Abfälle sorglos in der Natur zurückgelassen werden. Unsere Umwelt wird dadurch nicht nur optisch belastet, sondern sie benötigt viele Jahre, um die Belastungen abzubauen, und es spielt leider keine Rolle ob Müll achtlos oder vorsätzlich weggeworfen wird.

Unser Ökosystem leidet immer darunter. Es gibt Müll der schnell verrottet und jenen, der noch bestehen wird, wenn es uns schon lange nicht mehr gibt.

Ein weggeworfenes Taschentuch ist heute mehrlagig, besonders reißfest und braucht mit 5 Jahren die gleich lange Abbauzeit wie ein Zigarettenstummel.

Leider muss ich auch all jene enttäuschen die glauben, dass weggeworfene Orangen- oder Bananenschalen Leckerbissen für unsere Wildtiere sind. Die mit Pestiziden und anderen Giftstoffen behandelten Schalen stören nicht nur optisch, sondern belasten auch unsere Böden. Zusätzlich ist zu beobachten, dass je größer die Menge an sichtbarem Müll ist, desto niedriger ist die Hemmschwelle Müll illegal zu entsorgen.

Es gibt unzählige Gesetze und Verbot, die die Müllentsorgung regeln und uns Orientierung geben was erlaubt ist und was nicht.

Unser Hausverstand reicht offenbar nicht mehr aus, um Flora und Fauna vor uns Menschen zu schützen.

 

 

Die alljährlichen Flurreinigungsaktionen geben Mut zur Hoffnung!

Rasseportrait: Der Deutsch Kurzhaar – Alleskönner auf 4 Pfoten

Der Deutsch Kurzhaar gehört zur Gebrauchshundeklasse der Vorstehhunde.

Beim Vorstehen zeigt ein Vorstehhund seinem Herrn in der Deckung liegendes Wild auf ganz besondere Weise an: Sobald er bei seiner Suche Wild wittert, bleibt er regungslos stehen und gibt so dem Jäger die Chance, näher heranzukommen. Vorstehhunde mit ordentlicher Abrichtung und guten genetischen Voraussetzungen beherrschen diese jagdliche Praxis höchst verlässlich.

Doch der Deutsch Kurzhaar, der – wie beinahe alle Vorstehhunderassen – bei uns als Allrounder unter den Jagdhunderassen gilt, kann noch viel mehr!

  • Apportieren: Erlegtes Niederwild wird sofort gesucht und zum Herrn gebracht.
  • Schweißarbeit: Krankgeschossene oder durch Autounfälle verletzte Rehe, Hirsche oder Wildschweine können verlässlich nachgesucht werden.
  • Wasserarbeit: Erlegte Enten werden auch im Schilf gefunden und gebracht oder die Spur einer verletzten Ente wird im Wasser sauber ausgearbeitet.
  • Stöbern: Auch schwieriges und uneinsichtiges Gelände wird ordentlich abgesucht.

Damit wird deutlich, außer der Arbeit im Fuchsbau gibt es kaum eine „Jagdhundedisziplin“, die Vorstehhunde wie der Deutsch Kurzhaar nicht bewältigen können. Wer sich solche Jagdhunde also ins Haus holt, der hat einen treuen Jagdgefährten für fast alle Fälle.

Selbstverständlich sollte dabei aber sein, dass ein Tier mit derartigen Anlagen auch die Möglichkeit haben sollte, diese auszuleben. Denn auch wenn der Deutsch Kurzhaar ein freundliches, ausgeglichenes Wesen hat, so würde ihm doch ein Leben „nur“ als Familienhund kaum gerecht werden.

Allein an seinem Aussehen ist klar, dass man dem Deutsch Kurzhaar schon sein Wesen als „Spitzensportler“ ansieht: Lange Beine, ein muskulöser Körperbau und ein starker Fang (Maul) sind nötig zur Bewältigung seiner vielen Aufgaben. Das Fell ist, wie der Name schon vermuten lässt, kurz und pflegeleicht. Der Deutsch Kurzhaar erreicht gut 60 cm Schulterhöhe. Insgesamt ist sein Erscheinungsbild kraftvoll und trotzdem elegant.

Vorstehhund

Hektor von Oberbergham

Zur Zeit sind in Oberösterreich 2715 jagdlich geführte Hunde gemeldet, davon sind 328 Deutsch-Kurzhaar.

 

 

Respektvolles Freizeitverhalten – Das Motto der Stunde

Ich möchte gerne mit Ihnen ein Erlebnis teilen, das mich nachhaltig beeindruckt hat. Wie so oft zog es mich auch am vergangenen Wochenende hinaus in die Natur. Ein Spaziergang, um durchzuatmen und Kraft zu tanken.

An einer kleinen Waldlichtung bemerkte ich eine junge Mutter mit ihrem Kind. Beide schienen gespannt etwas zu beobachten. Die Neugierde in mir siegte – und auch ich näherte mich vorsichtig. Die junge Mama war mit ihrem Nachwuchs auf tierischen Nachwuchs gestoßen. Die Lichtung war die Kinderstube eines Junghasen. Liebevoll erklärte die Mama ihrem Sohn, dass der kleine Hase zwar süß ist und durchaus Ähnlichkeiten mit dem Stofftier im Kinderzimmer hat, aber eben nicht gestreichelt werden darf. Dieser Respekt dem Tier, der Natur gegenüber hat mich schwer beeindruckt. Besser kann man wohl nicht vermitteln, dass die Natur zwar viele Möglichkeiten bietet, zu entspannen, Abenteuer zu erleben und Neues zu entdecken – aber eben der Freizeitraum der Menschen gleichzeitig Lebensraum der Pflanzen und Tiere ist.

Das Motto der Stunde lautet daher: Respektvolles Freizeitverhalten. Denn die Natur wird nicht mehr, aber es gibt mehr Nutzer. Das spüren insbesondere die Wildtiere.

Die Jagd als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor

Einst galt die Jagd als eine Selbstverständlichkeit, die nicht hinterfragt wurde. Heute sieht sich die Jagd immer öfter gezwungen, ihren Nutzen für die Gesellschaft deutlich zu machen und sich gegenüber Kritik zu rechtfertigen. Verantwortlich für die gestiegene Skepsis, der sich Österreichs Jägerinnen und Jäger stellen müssen, ist unter anderem die Konkurrenz in der Naturnutzung etwa durch Jogger oder Mountainbiker, aber nicht zuletzt auch die geänderte Sichtweise auf Tiere, die mittlerweile vor allem im urbanen Raum vor allem als Familienmitglieder gesehen werden.

Enorme Wertschöpfung

Jahrtausende hindurch war die Jagd lebensnotwendig. Sie sicherte als Lieferant für Nahrung, Werkzeug und Kleidung das Überleben der Menschen. Und auch heute sei die Jagd eine „nachhaltige, sinnvolle Nutzung natürlicher Ressourcen oder Reserven. Zusammen mit der Hege sichert sie in der Kulturlandschaft nicht nur die Lebensgrundlagen des Wildes, sondern aller freilebenden Tiere.

Vor allem aber ist die Jagd ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor in Österreich: Der Wertschöpfungsbeitrag der Jagd beträgt in Österreich durchschnittlich rund 731 Millionen Euro pro Jahr. Darüber hinaus erbringt die Jagd nach internen Schätzungen ehrenamtliche Leistungen im Wert von etwa 240 Millionen Euro. Und die Jagd sichert und schafft circa 58.872 Arbeitsplätze.

Der Glaube mancher Tierschützer, der Wildbestand würde sich in unserer Kulturlandschaft schon irgendwie von selbst regeln, sei ein Trugschluss, betont etwa Friedrich Reimoser von der Universität für Bodenkultur. Und würde man ohne „Freizeitjäger“ auskommen wollen, müsste der Steuerzahler dafür bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr locker machen.

Harmonie im Wald

Eine wesentliche Aufgabe der Jägerinnen und Jäger in Österreich ist es auch Aufklärungsarbeit zu leisten. Der aktive Dialog mit Freizeitnutzern, wie Radfahrern, Wanderern oder Skifahrern, aber auch mit anderen Naturliebhabern oder Hundebesitzern wird durch die Jägerschaft gesucht und gestaltet. Für eine gemeinsame Nutzung der natürlichen Lebensräume muss jeder Rücksicht nehmen und die Bedürfnisse der heimischen Wildtiere akzeptieren, damit es zu einem harmonischen Miteinander kommen kann.

Wildunfall - Nachsuche durch Jäger

Die Jägerinnen und Jäger erledigen zahlreiche Arbeiten unentgeltlich und in ihrer Freizeit für die Allgemeinheit; am augenscheinlichsten ist die Nachsuche von verletzten Wildtieren nach Kollisionen mit Autos.
Foto: B. Moser

Die Rehböcke „schieben“ – Wie geht die Geweihbildung vor sich?

Momentan passiert in den heimischen Jagdrevieren eine spannende Entwicklung, jedoch ganz leise und unbemerkt. Den Rehböcken wächst ihr neues Geweih, das sie fast das ganze Jahr über begleiten wird.

Geweihe bestehen aus Knochengewebe. Sie „sterben“ jährlich ab und werden vom Rehbock in November/Dezember abgeworfen. Dieser Prozess wird hormonell gesteuert, wobei die Tageslänge großen Einfluss hat.

Ebenso durch den Einfluss von Hormonen beginnt kurz darauf das neue Geweih zu wachsen. Dieses ist dabei noch nicht gefestigt und liegt daher unter einer schützenden und stark durchbluteten Hautschicht, dem sogenannten „Bast“. Erst wenn der Bock fertig geschoben und sich das Geweih zu einer festen Knochenmasse verhärtet hat, stirbt der Bast ab. Der Rehbock versucht nun durch „fegen“ den Bast loszuwerden. Er reibt dabei sein Geweih an jungen Bäumen, Sträuchern und Ästen. Die jungen Böcke verfegen dabei später als die älteren.

Schließlich kann der Bock im zeitigen Frühling sein fertiges Geweih präsentieren und mit Stolz bis in den Winter tragen.

Beim Hirsch verläuft der Geweihzyklus etwas versetzt ab. Er wirft erst im Frühling sein Geweih ab und bildet in der Folge ein Neues.

Ganz anders hingegen verhält es sich bei Gämsen und Steinböcken! Ihr Kopfschmuck besteht aus einem inneren Knochenzapfen und einer Hornschicht, die darüber liegt und im Laufe ihres Lebens immer weiter wächst – und auch von weiblichen Tieren getragen wird.

Sinnvolle Wild-Winterfütterung kann nur unter entscheidenden Bedingungen funktionieren – Helfen Sie bitte mit!

Die Wilddichte hat sich weitgehend nach dem natürlichen Äsungsangebot (Nahrung) im Lebensraum zu richten. Für den Jäger bedeutet das unter anderem, dass er die Aufgabe zur Bestandesregulierung hat. Und wenn wir mit offenen Augen gerade jetzt, im Herbst, durch die Natur gehen, sehen wir die Eigenheiten der Kulturlandschaft: Die Felder und Wiesen sind großteils abgeerntet und „leer“ geworden; es herrscht Winterruhe.
Für unser heimisches Wild bedeutet das, dass es sich in den Wald zurückziehen muss, wo es Nahrung und Deckung findet – sogenannte Einstände. Um dem Wild mehr Lebensraum außerhalb des Waldes zu bieten, werden von den Bauern und der Jägerschaft Begrünungsflächen und Wildäcker angelegt.
Eine weitere Maßnahme in unserem Revier ist die Vorlage von heimischem, artgerechtem und wiederkäuergerechtem Futter in den verschiedenen Einständen zu dieser Zeit, um den Verbisseinfluss im Wald so gering wie möglich zu halten.
Deshalb bitten wir alle anderen Naturnutzer, wie Nordic-Walker, Spaziergeher, Langläufer oder Schneeschuhwanderer usw. ebenfalls darauf zu achten, die Einstandsgebiete (z.B. Jungwaldkulturen) oder beruhigte Zonen nach Möglichkeit nicht zu durchqueren und somit Störungen fernzuhalten.

In unserem Revier wird zum Schutz unseres freilebenden Wildes und unserer Kulturlandschaft auf sinnvolle Hegearbeit großen Wert gelegt – Helfen Sie uns bitte dabei.

 

Winter im Revier

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und für mich beginnt eine der schönsten Zeiten im Verlauf eines Jagdjahres. Denn wenn die Natur im Winter eine Rast hält, haben sich auch fast alle Wildarten eine Schonzeit verdient. Die Jagd auf Reh, Hirsch, Hase, Fasan und Co. ruht im Normalfall ab dem 1. Jänner. Spätestens ab dann sind wir Jäger größtenteils als Beobachter im Revier unterwegs. Und zu beobachten gibt es viel!

Friedlich äsende Rehe, die im dicken Winterkleid den Schnee von den spärlichen Grasresten scharren.

Ein Feldhase, der sich fein säuberlich die festgefrorenen Schneeklümpchen von den Zehen putzt.

Eine Handvoll Fasanhennen, die sich rund um die Futterstätte tummeln.

Oder aber auch ein Eichhörnchen, das seine im Sommer mühevoll angelegten Futtervorräte plündert.

Eigentlich reicht schon allein der Anblick einer frisch verscheiten Winterlandschaft aus, um die Seele zu öffnen und dankbar zu sein, für das Wunderwerk Natur.

Winterlandschaft mit Bäumen

Und der frische Schnee bringt noch einen weiteren Vorteil für versierte Jäger. Denn sämtliche Spuren, Fähren und Trittsiegel, die vom Wild und auch anderen Tieren hinterlassen werden, geben Aufschluss über die Geschehnisse im Revier. Wer sich damit auskennt, der kann darin lesen wie in einem Buch.

Ein Gang durchs winterliche Revier mit offenen Augen tut also nicht nur gut, er kann auch informativ und aufschlussreich sein. In diesem Sinne: Allen Jägerinnen, Jägern und Naturliebhabern ein paar schöne Stunden im Winterwunderland Wald!

Schweinepest: Oberösterreichs Jäger sehen Grenzzäune kritisch

Die Ankündigung Bayerns, auch Richtung Österreich Wildzäune als Schutzmaßnahme gegen die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest aufzustellen, sorgt in den Reihen des Oberösterreichischen Landesjagdverbandes mitunter für Unverständnis. Zäune sind nur bedingt wirkungsvoll gegen die Verbreitung von Afrikanischer Schweinepest (ASP) durch Wildschweine und ich sehe diese Maßnahme kritisch.

Das Hauptproblem der Verbreitung sei nämlich nicht die Tiere, sondern der Mensch. Denn dieser bringt das Virus in kürzester Zeit über viele Kilometer mit Fleisch, Speck und anderen Produkten von infizierten Haus- oder Wildschweinen in andere Länder. Werden Reste von diesen Fleischprodukten achtlos entsorgt, nehmen Wildschweine als Allesfresser diese Produktereste auf und „die Seuche ist im Land“.

Nachdem die Viruserkrankung in Deutschland erstmals Mitte September bei einem Wildschwein festgestellt worden war, hat Bayern in den vergangenen Wochen Zäune auf einer Länge von 500 Kilometern entlang der Autobahnen im Grenzgebiet zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik errichtet. Zugleich kündigte das Umweltministerium in München Ende November für 2021 den Ausbau entlang weiterer Autobahnen an – insbesondere in Richtung Österreich.

Die Wahrscheinlichkeit von ASP ist in Oberösterreich nicht hoch, da wir eine geringe Schwarzwilddichte haben, doch auch hier gilt höchste Vorsicht! Die oberösterreichische Jägerschaft ist in Kooperation mit den Bauern und dem Land OÖ in Alarmbereitschaft.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine äußerst ansteckende Seuche. Sie befällt Haus- und Wildschweine, stellt aber für andere Tiere und Menschen keine Gesundheitsgefährdung dar. Der Erreger, ein Virus, ist sehr widerstandsfähig. Er kann Wochen bis Monate in Fleisch und Fleischwaren infizierter Tiere sowie in Schlachtabfällen überleben, in gefrorenem Fleisch sogar mehrere Jahre. Dabei ist auch die Bevölkerung zu Aufmerksamkeit aufgerufen. Werden potenziell kontaminierte Speisereste beispielsweise auf Autobahnraststätten weggeworfen, könnten diese von Wildschweinen verspeist werden und zu einer Verbreitung der Krankheit führen.

Seit Dezember 2019 ist übrigens die Untersuchung von verendet aufgefundenen Wildschweinen, auch von Unfallwild, auf ASP verpflichtend vorgeschrieben. Werden Wildschweinkadaver gefunden, ist der Fundort mittels Koordinaten umgehend bei der zuständigen Behörde (Bezirkshauptmannschaft) bekanntzugeben.

 

Waldschule statt Homeschooling

Hochsensibel in der Natur: Der Nachwuchs wird zur grünen Hoffnung

Wir Menschen sind ein Teil der Natur und haben im Grunde eine tiefe Verbundenheit zu ihr. Doch wie Beziehungen es generell so an sich haben, gehört auch die Liebe zur Natur entsprechend gepflegt. Beziehungsweise gilt es, ihre wahre Schönheit erst einmal zu entdecken. Und wer dies von Kindesbeinen an tut, lernt für ein ganzes Leben.

Warum also nicht die, wenn auch im Moment viral bedingt sehr eingeschränkte, Herbstzeit für eine lehrreiche „Schulstunde“ bei Mutter Natur nutzen? In Erinnerung sei hier ein Zitat von Luther Standing Bear, Häuptling der Oglala-Lakota-Sioux, gerufen: „Die Alten wussten, dass das Herz eines Menschen, der sich der Natur entfremdet, hart wird. Sie wussten, dass mangelnde Ehrfurcht, Wertschätzung von allem Lebendigem und allem, was da wächst, bald auch die Ehrfurcht und Wertschätzung vor den Menschen absterben lässt. Deshalb war der Einfluss der Natur, der die jungen Menschen feinfühlig machte, ein wichtiger Bestandteil ihrer Erziehung.“

Kreative Auszeit

Besonders Kinder blühen in der Natur so richtig auf. Sie sind in Bewegung, alle Sinne werden angesprochen und sie dürfen der eigenen Neugierde folgen. Baum um Baum zieht die Natur sie in ihren Bann. Fantasie und Kreativität werden entsprechend geschult.

So richtig spannend wird es aber auf weiter Wald- und Wiesenflur, wenn man sich die Vielzahl heimischer Wildtierarten bewusst macht. Und hier gilt ganz besonders: Wer den Lebensraum unserer heimischen Wildtiere betritt, sollte stets Umsicht und Respekt mit im Gepäck haben.

Um diese nötigen Fertigkeiten entsprechend zu schulen, stellt der Oberösterreichischen Landesjagdverband das nötige Material bereit. Konkret wurde ein spezieller Wildtierkalender für Kinder gemeinsam mit Jagd Österreich entwickelt. Verteilt wird bzw. wurde dieser unter anderem in allen 4. Klassen der heimischen Volksschulen.

„Gebot der Stunde

Für mich als Landesjägermeister  ist dieser Wildtierkalender quasi ein „Türöffner“ hin zu einer faszinierenden Welt. Als Jäger weiß ich um den unglaublichen Wert einer intakten Natur und wieviel man von der Natur profitieren kann. Und genaue dies gelte es der Jugend zu vermitteln.